Raspberry PI als Medienzentrale und Thin Client

Ich setze als TV Server MediaPortal ein (siehe im Technikblog unter Mediaportal). Dies kann mit mehreren TV Karten umgehen, HDTV und auch PayTV.

Die Lösung kann auch als Client / Server Lösung eingesetzt werden. Jedoch gibt es MediaPortal nur für Windows.

Seit kurzer Zeit gibt es jedoch auch ein sogenanntes PVR-AddOn für XBMC (XBMC gibt es für Windows, Mac OSX und Linux). Mit dem AddOn kann man dann ein XBMC mit einem TVServer verbinden.

Da es für die kleinen Raspberry PI einige XBMC Distributionen gibt (Raspbian, Raspbmc, OpenElec) gibt, dachte ich mir mal das ich mir diese mal genauer anschaue.

Diese bieten folgende Vorteile:

  • Günstig in der Anschaffung.
  • Superleise (0 db, keine Kühlung).
  • Steuerbar mit der TV Fernbedienung (CEC).
  • Sehr klein, kann hinter TV angebracht werden.
  • Wenig Stromverbrauch (ca. 3,5W).

Ich habe mich für die B-Version in der Revision 2 entschieden, diese bietet folgenden Hardwareausstattung:

  • Arm CPU mit 700 MHz
  • 512 MB Ram
  • 10/100 MBit Netzwerk
  • 2 x USB 2.0
  • HDMI Out
  • Klinke Out
  • Coax Out
  • Programmierschnittstelle
  • SD Card Reader (als Festplatte)

Bei Ebay hat dieses Gerät ca. 55€ Brutto inkl. Versand gekostet und hatte folgendes Zubehör:

  • Platine
  • Durchsichtiges Gehäuse
  • 1.2 A Netzteil (nicht unter 1.0A, sonst wird das System zu instabil)

Folgendes weiteres Zubehör hatte ich mir dazu angeschafft:

  • 8 GB Sandisk SD Karte (Class 10, 30 MB Lesen) – ca. 8€ inkl. Versand
  • Hama MCE Remote (welche aber nicht benötigt wird, denn das XBMC kann auch über App oder TV Fernbedienung gesteuert werden – sofern das Gerät CEC oder AnyNet unterstützt) – ca. 16€ inkl. Versand.

Das XBMC fühlt sich auf dem Gerät recht flüssig an, jedoch ist das Gerät permanent fast an seiner Leistungsgrenze. Gerade wenn das PVR AddOn EPG abholt und einpflegt, geht an dem Gerät nichts mehr.

Das Gerät startet in ca. 50 Sekunden (bis ins XBMC) und braucht dann noch mal ca. 1 Minute bis alles abgeholt und verteilt ist. Dann steht das PVR AddOn zur Verfügung

Leider hat sich gezeigt, das LiveTV öfters nicht geht, als das es geht – ein Schema dabei habe ich jedoch nicht gefunden. Beim Austausch mit den Entwicklern empfohlen, diese mir jedoch besser nicht auf den Raspberry PI zu setzen, da dieser auch mit mehreren PVR AddOns Probleme hat, welche wohl ihre Ursache im verwendeten Player haben sollen.

Bei den Tests haben sich folgende Probleme gezeigt:

  • Das Gerät hat keinen Einschalter, wird von vielen einfach angelassen – für mich ist das jedoch kein Option. Im Internet kursieren Anleitungen, wie man einen Einschalter bauen kann.
  • LiveTV funktioniert kaum. Wenn es mal funktioniert, dann brauch es bei SD ca. 6 Sekunden und bei HD ca. 20 Sekunden bis der Stream läuft (dann noch ein paar Sekunden bis der Stream stabil und der Puffer gefüllt ist).
  • Aufnahmen über das PVR AddOn brauchen lange zum starten (ca. 20 – 30 Sekunden bei HD, ich werde aber alternativ mal noch die Netzwerkshares testen – diese sollen schneller sein).
  • Das Gerät ist oft ausgelastet und reagiert kaum.

Fazit:

Es ist durchaus interessant, was man alles mit dem Gerät machen kann – es gibt z.B. Projekte die das Gerät zur Hausautomation nutzen, als Musikverteilung (Airplay, uPnP), Mediacenter oder gar als Thinclient und es macht Spaß damit zu spielen.

Im Fokus steht aber, das dieses Gerät eine Funktion erfüllen soll und dies kannes zur Zeit nicht. Somit werde ich also wieder einen kleinen Windowsrechner einsetzen müssen (siehe im Technikblog meine Mediacenter).

Dennoch werde ich das Projekt weiter im Auge behalten, vielleicht ändern sich ja mal der Status. Entwickler schreiben was von Umschaltzeiten von 2 Sekunden in den Tests, sollte dem wirklich so sein und das PVR AddOn laufen, dann wären das geniale Clients.

Ich werde vorerst, das PVR AddOn deaktivieren und das Gerät im Schlafzimmer einsetzen, dann kann man per Netzwerkshares auf die Aufnehmen zugreifen.